Dienstag, 29. Juli 2025DRACULA ist Geschichte
Ein letztes Mal wurde Dracula am vergangenen Sonntag der Pfahl ins Herz gerammt - und damit das Böse endgültig besiegt.
Es war ein Wagnis, das sich ausgezahlt hat. Das klassische Vampirdrama Dracula in der Fassung und unter der Regie von Lars Tönnies war der Renner beim Publikum: Jede einzelne Vorstellung wurde mit Standing Ovations, frenetischem Applaus und sogar einigen Bravo-Rufen bedacht. Einige Zuschauer besuchten das Stück sogar 2 oder mehrere Male. Am Ende konnten 14.808 Besucher gezählt werden, was einer Auslastung von 81 Prozent entspricht. Das zunächst heiße und später durchwachsene Wetter und die späten Pfingstferien verhinderten noch bessere Zahlen. Dennoch sind die Verantwortlichen sehr zufrieden mit diesem Erfolg.
Überschwänglich wurden die darstellerische Leistung, die Kostüme, das Bühnenbild, die Technik, das Catering und das Team insgesamt gelobt. Selten wurden im Öffentlichkeitsteam so viele Reaktionen auf den Social-Media-Kanälen Instagramm und Facebook registriert, wie in dieser Saison.
Ob es in der Zelle Renfield (Wolfgang Apfelbach) und seine Zellengenossin (Marina Herbrik, die zugleich die Vampirin Dacaria verkörperte) war oder die Londoner Gesellschaft um Hausherrin Martha Westenra (Sandra Zeh) und ihrer Schwägerin Dorothy (Beate Köppel), deren gesittete Ordnung empfindlich gestört wurde. Dr. Seward (Peter Zeh), dessen erklärbare Welt sich im Übersinnlichen auflöste. Arthur Holmwood (Benjamin Ehle), der seine Lucy (Annika Vogt) erobern wollte, welche sich jedoch durch Draculas Einfluss (Jörg Schönbeck) in dramatischen Fieberkrämpfen windete und zuletzt als Vampirin aus dem Sarg erhob. Oder Jonathan (Robin Hofheinz), der Unmenschliches auf sich nahm, um seine Verlobte Mina (Jana Rentschler) aus Draculas Fängen zu befreien - das Publikum war jedes Mal völlig gebannt von der tiefsinnigen Geschichte und der Performance des gesamten Teams.
Der Himmel weinte über der letzten Vorstellung, aber sowohl die Darsteller als auch die Besucher im (nicht überdachten) A-Block hielten durch und ließen sich auch danach nicht abhalten die Saison gebührend zu feiern.
Am Tag nach der Dernière haben über 25 Ehrenamtliche das gesamte beeindruckende Bühnenbild, das in über 4 Monaten entstanden ist in nur einem Tag wieder demontiert und eingelagert. Somit ist nun nicht nur Dracula, sondern auch das Bühnenbild Geschichte. Bleibt nur, sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das nächste Stück in der kommenden Winter- und Sommersaison zu freuen.